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Der Unterscheidung zwischen Nacktheit und Sexualität

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Re: Der Unterscheidung zwischen Nacktheit und Sexualität

Beitrag von Zett » Di 16. Aug 2016, 10:40

norbert hat geschrieben:Sexuelle Handlungen in der Öffentlichkeit werden von der Mehrheit der User, auch von mir, abgelehnt und haben außerdem rein gar nichts mit FKK oder Nacktheit zu tun.

Schön, dass auch Du demonstrieren musst, dass Du nicht lesen kannst, bzw. dass Dir das von mir Geschriebene nicht als Grundlage Deiner Nörgelei dient, sondern irgendetwas von Dir Zusammengesponnenes, was Du mir in den Mund legen willst.

Es geht hier wiedermal zu Null Prozent um eine inhaltliche Auseinandersetzung sondern ausschließlich um ein Parteiname gegen mich.

Ihr könnt Euch gern weiter gegenseitig beweihräuchern in Eurer Nörgeln-Orgie. Ich werde mich sinnvoller Weise aus diesem Thread ausklinken. Was zu sagen war, habe ich gesagt. Wem's interessiert, kann sich bei mir melden. Öffentlicher Diskurs ist leider nicht möglich.

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Re: Der Unterscheidung zwischen Nacktheit und Sexualität

Beitrag von Hans H. » Di 16. Aug 2016, 15:08

Zett hat geschrieben:Öffentlicher Diskurs ist leider nicht möglich.

An wem liegt es wohl? Wenn wir hier allesamt dasselbe verstehen, und wenn dann einige darauf eingehen, nur Zett meint, das hätte er nicht geschrieben, dann braucht sich die Mehrheit hier im Forum wohl keine Gedanken über die häufig wiederholte Antwort "..., dass Du nicht lesen kannst, ... " zu machen.

 
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Re: Der Unterscheidung zwischen Nacktheit und Sexualität

Beitrag von Eule » Mi 17. Aug 2016, 01:45

@ Bummler
Zur Demokratie gehören nun einmal eine ganze Reihe von Werten, die aus der Aufklärung heraus auf der Basis der Vernunft definiert wurden und nicht NUR die Freiheiten. Das wird meiner Meinung nach immer vergessen.
Hier gehe ich mit dir einig.
Die Freiheitsdiskussion steht im Vordergrund, die Wertediskussion wird nicht oder nicht nachhaltig geführt.
Diese deine Aussage kann ich mittragen. Aber trotzdem ist sie zu ungenau, weil so allgemein. Moralische Fragen haben mit dem Herrschaftssystem, und die Demokratie gehört hierzu, nicht unbedingt etwas zu tun.
Das ist ein Fehler der früher oder später zu Dekadenz und Missbrauch führt.
Diese Aussage ist mir ebenfalls zu trennungsunscharf. Pornographie führt jedoch nicht zur Dekadenz und der Vorwurf, dass der Konsum von Pornographie zum Missbrauch führen würde, ist sehr alt und zu keiner Zeit bewiesen oder belegt worden. Es tut mir leid, auch wenn einige User mich jetzt für einen Verfechter eines freien Pornographiekonsums halten, was jedoch nicht zutrifft, so hat der Konsum von Pornographie auf die politische Herrschaftskultur eines Volkes, und somit auch unseres, keinen Einfluss. Darstellungen, die wir als pornographisch ansehen, hat es schon seit der Steinzeit gegeben. Abbildungen aus dieser Zeit wurden nur einem Fruchtbarkeitsritus zugeschrieben und deshalb fallen sie aus der Betrachtung der Pornographie heraus. In meinen beiden Büchern habe ich darauf hingewiesen, dass es in Indien einen Tempel (ca. 1000 Jahre alt) gibt, der nur und dieses mit eine Unzahl von figürlichen Darstellungen zeigt, die wir als pornographisch bezeichnen. Diese Darstellungen sind jedoch nur religiös bedingt. Kurz zusammengefasst: der Konsum von Pornographie hat keinen Einfluss auf die kulturelle und demokratische Entwicklung unserer Gesellschaft.

Da wird dann lieber um des Kaisers Bart gestritten:
Prinzipiell habe die Therme nichts gegen das verschleierte Baden. "Bei uns ist Badebekleidung vorgeschrieben. Bei Burkinis handelt es sich um solche und wir hatten schon viele Badegäste, die so einen Burkini trugen", so Walter. Die Anzüge, die die Frauen am Samstag anhatten, seien dagegen vom Bademeister nicht als Burkinis erkannt worden. Dies habe er ihnen auch so mitgeteilt und darum gebeten, beim nächsten Mal in passender Badebekleidung zu erscheinen, betonte Walter.
anstatt diese Körperverhüllungen als das zu sehen was sie sind: Frauenfeindlich.
Woher nimmst du dir diese Gewissheit? Das ist unsere Sicht und nur für die, die sich mit der islamischen Theologie nicht auskennen.
Auf der Basis der Religionsfreiheit wird die Diskriminierung der Frau zugelassen, was ein klarer Verstoß gegen freiheitliche Werte ist.
Ja, dieses höre ich immer wieder. Aber trotzdem ist diese Aussage nicht zutreffend. Der Stellenwert der Frau ist im Islam bedeutend besser, als dieses in der christlich geprägten Welt ist.

Ähnlich sehe ich den Fall bei der Pornografie. Hier wird die Freiheit genutzt um allerlei Dreck zu produzieren.
Also, den Islam ähnlich wie die Pornographie zu sehen, ist ein Fehlurteil, welches nur aus einem starken Unwissen heraus gespeist werden kann. Bösartigkeit will ich dir bewusst nicht unterstellen. Daher kann ich nur von einem Unwissen ausgehen. Also ziehe bitte niemals mehr einen solchen Vergleich. Die Angehörigen der islamischen Religion können sich, wenn sie so gesehen werden, durchaus als diskriminiert und beleidigt sehen und empfinden.
Jetzt Schulter zuckend wegzugucken und so zu tun, als könnte man ohne Aufgabe der freiheitlichen Rechte nichts dagegen tun, negiert das Pornografie eben doch demokratische Werte zerstört, was für die Gesellschaft Folgen hat, nämlich dass sich Teile in ihrem Wertebegriff nicht mehr vertreten fühlen und nach Alternativen suchen.
Die Pornographie ist älter, als die Demokratie. Mir ist in der Tat keine Demokratie bekannt, die aufgrund der in ihrem Machtbereich konsumierten Pornograhie zugrunde ging. Sorry, ich halte dieses Argument in der Tat für einen großen Quatsch.

Als Christ lehne ich die Pornographie moralisch ab. Als Sozialpädagoge sind mir durchaus Situationen bekannt, wo der Konsum von Pornographie moralisch vertretbar ist. Politisch und kulturell hat der Konsum von Pornographie keinerlei Bedeutung. Zumindest ist mir eine entsprechende schlüssige Beweisführung nicht bekannt.

Ich muss mich jetzt wiederholen. Pornographie ist ein Teilbereich der Sexualität und wir sollten uns in diesem Thread nicht zu sehr mit der Pornographie als solches beschäftigen, weil dieses nur den Blick auf das Thema dieses Threads verstellt.

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Re: Der Unterscheidung zwischen Nacktheit und Sexualität

Beitrag von Bummler » Mi 17. Aug 2016, 10:03

Eule hat geschrieben:Darstellungen, die wir als pornographisch ansehen, hat es schon seit der Steinzeit gegeben.


Das wäre nun für mich kein Grund etwas als gegeben hinzunehmen. Früher wurden auch straffrei Frauen verprügelt und Sklaven gehalten.

Kurz zusammengefasst: der Konsum von Pornographie hat keinen Einfluss auf die kulturelle und demokratische Entwicklung unserer Gesellschaft.


Da bin ich völlig anderer Meinung. Auch wenn ich das nicht belegen kann, so glaube ich doch das eine Gesellschaftsordnung nur dann anderen Ordnungen überlegen ist, wenn sie moralisch überlegen ist.
Es ist doch so, dass nur unsere liberale und freiheitliche Einstellung diese Darstellungen toleriert. Nicht die moralische Bewertung.
Und Du schreibst ja auch:
Als Christ lehne ich die Pornographie moralisch ab.


Das möchte ich dahingehend ergänzen, das ich als Humanist die auch ablehne, was vielleicht schon aufgefallen ist.
Insofern sehe ich den Schaden darin, das in unserer Gesellschaftsordnung Dinge aus Prinzip toleriert werden, die moralisch negativ zu bewerten sind. Sowas kommt ja dann auch nicht so gut an.

Also, den Islam ähnlich wie die Pornographie zu sehen, ist ein Fehlurteil, welches nur aus einem starken Unwissen heraus gespeist werden kann. Bösartigkeit will ich dir bewusst nicht unterstellen.


Nein so habe ich das auch nicht gemeint. Es ging mir nicht um den Islam im Speziellen, sondern um das Prinzip Religionsfreiheit, das uns Dinge tolerieren lässt, die eigentlich nicht unseren Werten (hier Diskriminierung der Frau) entspricht.

Um nochmal auf die Baderei mit diesem Burkini zurück zu kommen:
Ich finde es sowieso unverständlich. Einerseits wird auf Badebekleidung bestanden, andererseits windet man sich, was denn nun diese Badebekleidung sein soll. Wäre man wirklich tolerant, dann müsste man das Lichtkleid auch tolerieren, wenn man diesen Burkini toleriert.

Die Angehörigen der islamischen Religion können sich, wenn sie so gesehen werden, durchaus als diskriminiert und beleidigt sehen und empfinden.


Und? Wie ich empfinde, wen interessiert das? Eule was empfindest Du, wenn Du einen Menschen im Burkini siehst?
Ich habe mal eine Familie an einem Strand auf den Seychellen gesehen. Der Vater und der Sohn ganz normal in Badehosen, schnorchelnd und schwimmend, die Mutter und die Tochter in so einem Burkini. Mitten in den ganzen anderen badenden Menschen in Bikinis. Die Körpersprache der Tochter war eindeutig...

Warum ich darauf rumhacke? Weil so ein Burkini das andere Extrem ist, wenn wir über das Thema zur Unterscheidung von Nacktheit und Sexualität diskutieren. In anderen Kulturkreisen wird nämlich Nacktheit anders definiert und da ist sie schon dann etwas sexuelles, wenn das Haar zu sehen ist. Das ist für uns grotesk, aber wenn man dann Nacktheit generell von Sexualität abgrenzt, dann wird man ausgelacht.

 
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Re: Der Unterscheidung zwischen Nacktheit und Sexualität

Beitrag von Eule » Mi 17. Aug 2016, 18:49

@ Bummler
Eule hat geschrieben:
Darstellungen, die wir als pornographisch ansehen, hat es schon seit der Steinzeit gegeben.
Das wäre nun für mich kein Grund etwas als gegeben hinzunehmen. Früher wurden auch straffrei Frauen verprügelt und Sklaven gehalten.
:o Na, mal gasnz langsam. Du musst die Pornographie als solches hinnehmen, sie ist nämlich schon da. Du musst diese jedoch deswegen nicht moralisch gut heißen. Das sind also zwei unterschiedliche Schritte. Frauen werden heute auch bei uns noch verprügelt, dieses auch von den sehr guten deutschen Männern, und bei der Sklaven-Haltung musst du mal überlegen, welche Zeit du hierfür ansprechen willst. Da packst du was zusammen, was so nicht zusammen passt.

Kurz zusammengefasst: der Konsum von Pornographie hat keinen Einfluss auf die kulturelle und demokratische Entwicklung unserer Gesellschaft.
Da bin ich völlig anderer Meinung. Auch wenn ich das nicht belegen kann, so glaube ich doch das eine Gesellschaftsordnung nur dann anderen Ordnungen überlegen ist, wenn sie moralisch überlegen ist.
Dann zeige mir doch bitte einmal auf, wo eine moralisch integere Gesellschaft oder Mensch einer anderen, also nicht intregeren, Gesellschaft oder Menschen überlegen ist. Es scheint doch geradezu so, dass eine integere Gesellschaft (gibt es eine solche überhaupt?) oder ein integerer Mensch einer nicht integeren Gesellschaft oder Menschen unterlegen ist?

Die westliche (kapitalistische) Gesellschaft war der östlichen (sozialistischen) Gesellschaft nicht deswegen überlegen, weil sie integer war, sondern weil die Wirtschaft in der westlichen Gesellschaft nicht in ihrer Entwicklung so massiv behindert wurde, wie dieses in der sozialistischen Gesellschaft der Fall war.

Es ist doch so, dass nur unsere liberale und freiheitliche Einstellung diese Darstellungen toleriert. Nicht die moralische Bewertung.
Sorry, der erste Satz und der zweite Satz sind nicht miteinander in Beziehung zu setzen. Ich muss auch etwas moralisch hinnehmen, was ich selbst moralisch ablehne. Zur Freiheit gehört es eben, die Meinung und Haltung des Anderen zu akzeptieren, es sei denn, dieser würde gegen die freiheitliche Grundordnung (und dazu kannst du das Strafrecht auch zählen) verstoßen. Pornograhie ist als solches nicht verboten und nicht unter Strafe gestellt. Es gibt hier nur eine einschränkende Schutzbestimmung für Kinder und Jugendliche. Du, ich oder jeder Andere kann und darf Pornographie konsumieren, so viel, wie ein jeder dieses möchte. Da gibt es von seiten des Staates keine Beschränkung. Nur keiner darf Kindern und Jugendlichen dieses pornographiche Matrial zur Verfügung stellen oder mit diesen es konsumieren. Ob du, ich oder andere Personen dieses für moralisch verwerflich finden, spielt für den Staat keine Rolle. Als Konsument pornographischen Marteriales kann ich ebenso verantwortungsbewusst meine demokratischen Rechte wahrnehmen, wie einer, der dieses eben nicht konsumiert.

Es ist doch so, dass nur unsere liberale und freiheitliche Einstellung diese Darstellungen toleriert. Nicht die moralische Bewertung.
Und Du schreibst ja auch:
Als Christ lehne ich die Pornographie moralisch ab.
Das möchte ich dahingehend ergänzen, das ich als Humanist die auch ablehne, was vielleicht schon aufgefallen ist.
Ok, ich bin auch davon ausgegangen. Ich gehe mit dir völlig einig, dass eine gute Moral nicht von einer religiösen Bindung abhängig ist, religiös gebundene Menschen daher moralisch nicht besser oder schlechter dastehen, wie religiös nicht gebundene Menschen.
Insofern sehe ich den Schaden darin, das in unserer Gesellschaftsordnung Dinge aus Prinzip toleriert werden, die moralisch negativ zu bewerten sind. Sowas kommt ja dann auch nicht so gut an.
Dass ist eine typische Argumentation von einem Moralisten. Ein Moralist ist kein schlechter Mensch, oder einer der andere bevormundet. Ein Moralist ist einer, der seinem Leben und das Leben anderer Menschen moralischen Werten unterordnet. Bedenke bitte, das Gute wäre als solchen nicht erkennbar, wenn es das Böse nicht gäbe. Du musst also das Böse tolerieren, damit du das Gute als solches erkennen kannst. Das Böse oder moralisch Verwerfliche zu tolerieren heißt nun mal nicht, dieses als gut zu akzeptieren. Bedenke bitte weiter, zur Freiheit gehört untrennbar die Wahl. Ohne Wahlmöglichkeit gibt es keine Freiheit. Und dieses nicht nur politisch, sondern auch moralisch.

Also, den Islam ähnlich wie die Pornographie zu sehen, ist ein Fehlurteil, welches nur aus einem starken Unwissen heraus gespeist werden kann. Bösartigkeit will ich dir bewusst nicht unterstellen.
Nein so habe ich das auch nicht gemeint.
:D So habe ich es auch gesehen. Aber trotzdem muss ich sehr zur Vorsicht bei der Wahl der Vergleiche mahnen. Man kann, ohne es zu wollen, schnell in ein sehr großes "Fettnäpfchen" treten.
Es ging mir nicht um den Islam im Speziellen, sondern um das Prinzip Religionsfreiheit, das uns Dinge tolerieren lässt, die eigentlich nicht unseren Werten (hier Diskriminierung der Frau) entspricht.
Keine Religion diskriminiert die Frauen. Wirklich keine. Was jedoch passiert ist, und dieses betrifft alle Buchreligionen (Jugentum, Christentum, Islam), dass die Auslegung der Texte nicht fehlerfrei erfolgte und daher einer ständigen Korrektur bedarf.

Einerseits wird auf Badebekleidung bestanden, andererseits windet man sich, was denn nun diese Badebekleidung sein soll. Wäre man wirklich tolerant, dann müsste man das Lichtkleid auch tolerieren, wenn man diesen Burkini toleriert.
Wer welche Badebekleidung zu tragen hat und wer welche nicht, steht außerhalb unserer Entscheidung und Bewertung. Schaue dir doch mal die Bilder an, wie die Pflichtbadebekleidung um 1900 an den deutschen Stränden ausgesehen hat und bedenke, dass der Islam mehr als diese Zeit zu heute später sich entwickelte und gib diesen Menschen doch auch die Zeit, sich in unserem Sinne hin zu entwickeln. Ich sehe keinen Widerspruch darin, für eine Akzeptanz der Nacktheit an jedem Badestrand und später in der Öffentlikchkeit allgemein einzutreten und gleichzeitig dem Anderen die Freiheit zu lassen, sich die Badebekleidung anzulegen, die dieser für sich für richtig und angemessen erachtet. Ich muss meinem Gegenüber doch nicht "meine Freiheit" aufzwingen! Bei aller Liebe, das wäre moralisch ebenfalls verwerflich!

Eule was empfindest Du, wenn Du einen Menschen im Burkini siehst?
Nichts, weil dieses nämlich nicht meine Entscheidung ist und der/die Andere sich nicht nach meinen moralischen Vorstellungen ausrichten muss. Freiheit bedeutet nämlich auch, dem Anderen seine Freiheit zu lassen.

Der Vater und der Sohn ganz normal in Badehosen, schnorchelnd und schwimmend, die Mutter und die Tochter in so einem Burkini. Mitten in den ganzen anderen badenden Menschen in Bikinis. Die Körpersprache der Tochter war eindeutig...
Dass es zu infamiliären Konflikten deswegen kommt, ist mir nicht unbekannt. Wir haben aber diese Probleme überall dort, wo unterschiedliche kulturelle Bedingungen aufeinander treffen. Aber trotzdem habe ich nicht das Recht, in dieser Familieit meinen morlischen Vorstellungen einzudringen. Ich habe erst dann ein Recht, vermittelnd einzugreifen, wenn ich von einer der betroffenen Personen darum gebeten werde. Vorher wäre es eine Bevormundung und eine solche Bevormundung würdest du auch für dich selbst ablehnen.

Warum ich darauf rumhacke? Weil so ein Burkini das andere Extrem ist, wenn wir über das Thema zur Unterscheidung von Nacktheit und Sexualität diskutieren.
Nun, das sehe ich nicht so. Der Burkini ist für mich genauso eine Badebekleidung wie bei uns ein Badeanzug oder Bikini.
In anderen Kulturkreisen wird nämlich Nacktheit anders definiert und da ist sie schon dann etwas sexuelles, wenn das Haar zu sehen ist.
Stimmt, diese Haltung haben wir aber erst vor noch nicht alzu langer Zeit selbst abgelegt. Denke hier nur an den Modestreit über die Länge der Röcke.
Das ist für uns grotesk, aber wenn man dann Nacktheit generell von Sexualität abgrenzt, dann wird man ausgelacht.

 
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Re: Der Unterscheidung zwischen Nacktheit und Sexualität

Beitrag von Eule » Mi 17. Aug 2016, 18:59

@ Bummler
Sorry, ich musste den Rechner abschalten, weil meine Tastatur gesponnen hat und ich mir nicht mehr sicher war, wo welche Buchstaben bzw. Sonderzeichen zu finden waren. Darum konnte ich den Text auch nicht mehr berichtigen oder vervollständigen. Darum geht es jetzt hier weiter.

Was stört es mich, wenn andere Menschen mich auslachen. Ich setze hier eine sachliche Argumentation gegen das Lachen und habe so den Gesprächsfaden aufrecht halten oder zurück finden können.

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Moral

Beitrag von Shiva205 » Do 18. Aug 2016, 10:44

Hier wurde ein paarmal die Moral angesprochen. Moral ist eine Form von Gewalt - gegen sich und Andere. Es kann sein, dass Menschen ganz ohne Moral nicht wirklich zusammen leben können, dass ein gewisses Ausmass an Moral also notwendig ist. Aber da es sich um eine Form von Gewalt handelt, die auch der menschlichen Natur und der menschlichen Gesundheit im Weg stehen kann, würde ich zumindest versuchen sie zu minimieren und sie im Zweifelsfall lieber aussen vor lassen.

Das gilt auch für das Thema des Threads: Nacktheit und Sexualität. Beides kann unter bestimmten Bedingungen "Ärgernis" erregen, und man muss Kompromisse an die Gesellschaft eingehen, aber als Naturist sollte man diesen Aspekten der Gesellschaft keine zusätzliche Nahrung geben. Beides ist etwas ganz Natürliches und sollte auch so natürlich wie möglich ausgelebt werden. Dazu gehört in manchen Situationen eine gewisse Bereitschaft zur Konfliktvermeidung, aber auch die Bereitschaft im Zweifelsfall die Grenzen des Möglichen auszutesten.

 

Re: Der Unterscheidung zwischen Nacktheit und Sexualität

Beitrag von hajo » Do 18. Aug 2016, 13:56

Danke für den Beitrag.
Ich hatte Ähnliches im Sinn als ich über die "Moral" las.

Es ist sicherlich so, dass menschliches Handeln immer Wertmaßstäben unterliegt. Meist gesellschaftlich gesetzten, häufig persönlichen, die entweder in unserer - persönlichen? - Natur liegen oder durch irgendwelche Einflüsse "in uns" entstanden.
Moral als gesellschaftliche Norm jedoch...
... na ja: Da hat es Erscheinungen gegeben und gibt es noch, die mir alles andere als menschlich vorkommen.

Pornografie oder das, was Mitmenschen dafür halten, ist etwas, in das sich diese Mitmenschen nicht einmischen DÜRFEN.
Meine Meinung.
Wer Pornografie mag, wer sie macht, wer sie vertreibt, wer sie konsumiert, muss das in einer freien Gesellschaft tun dürfen.
Immer.
In einer FREIEN Gesellschaft.
Das heißt - für mich - natürlich:
Jedweder Zwang ist untersagt.
Da der Freiheit abträglich.

Wie schon früher mal erwähnt:
Es kann kein Kriterium sein, dass dem einen oder der anderen etwas missfällt. Das ist Diktatur eben dieser Meinung.
Kriterium darf nur sein, ob ich etwas tue oder lasse und DADURCH anderen Schaden(!) zufüge.

Gegen Diktatur hab ich was.
Auch gegen "demokratische"...

 
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Re: Der Unterscheidung zwischen Nacktheit und Sexualität

Beitrag von Kartunger » Do 18. Aug 2016, 15:42

Danke hajo, du hast es auf den Punkt gebracht.

Grüße
Kartunger

 
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Re: Der Unterscheidung zwischen Nacktheit und Sexualität

Beitrag von Eule » Do 18. Aug 2016, 23:46

@ Shiva205
Moral ist eine Form von Gewalt - gegen sich und Andere.
:shock: Ich bin erschüttert, was für eine Vorstellung von Moral von dir hier ausgedrückt wird. :shock: Wenn diese Aussage von J.-J. Rousseau gekommen wäre, ja dann hätte ich diesen Gedankengang verstehen können. Rousseau hat in seinem Buch "Emil oder Über die Erziehung" 1762 die Meinung vertreten, dass man einem Baum den Wildwuchs abschneiden müsse, damit es ein schöner und ertragreicher Baum würde. Ebenso sei es mit der Erziehung. Diese Erzeihungshaltung stammt also aus dem 18. Jahrhundert und wirkt scheinbar noch immer in unser 21. Jahrhundert hinein. Die Erziehung zur Freiheit, zur Entfaltung einer eigenen und selbständigen Persönlichkeit, die Erziehung zu einer Autorität, also zu einem verantwortungsbewusstem und selbstbestimmten Leben, verlangt alles andere als Gewalt.

Moral ist ein Wertekanon und ein jeder Mensch hat einen solchen.
Es kann sein, dass Menschen ganz ohne Moral nicht wirklich zusammen leben können, dass ein gewisses Ausmass an Moral also notwendig ist.
Nach meiner Meinung kann es nicht nur so sein, es muss so sein. Nur ist der Begriff der Moral nicht mit dem Begriff des Gesetzes gleichzusetzen.
Aber da es sich um eine Form von Gewalt handelt, die auch der menschlichen Natur und der menschlichen Gesundheit im Weg stehen kann, würde ich zumindest versuchen sie zu minimieren und sie im Zweifelsfall lieber aussen vor lassen.
Ich kann dieses deinen Satz so nicht mittragen. Ich empfinde hier, dass du in deiner Kinder- und Jugendzeit viel gelitten haben musst und ggf. heute noch leidest.

Kein Mensch kann ohne Moral leben. Würde er es können, dann wäre sein Leben reiner Chaos und würde nur zu einer raschen Selbstzerstörung führen. Ja, die Moral verlangt eine Beschränkung. Aber diese Beschränkung legst du dir selbst auf, um ein Ziel zu erreichen. Jedes zielgerichtete Verhalten verlangt ein Verzicht auf andere Handlungen, um dieses angestrebte Ziel erreichen zu können. Die Moral, also der Wertekanon, ist hier nur eine Orientierungshilfe, die es ermöglicht, das angestrebte Ziel als solches zu erkennen, es als erstrebenswert und somit positiv zu bewerten und alles zu planen und zu tun, um dieses Ziel zu erreichen. Das ist deine ganz persönliche Moral, dein persönlicher Wertekanon. Dieser dein persönliche Wertekanon steht natürlich mit den persönlichen Moralvorstellungen deiner Umwelt in Beziehung. Wenn deine Moralvorstellungen sich mit denen deiner Umwelt deckt und übereinstimmt, dann wirst du ein sehr ruhiges und angenehmes Leben führen können. Wenn es sich nicht deckt und somit nicht überein stimmt, ja dann kann es zu Konflikten kommen. Dann muss man diesen Konflikt fair und offen austragen und einen Konsens finden.

Das gilt auch für das Thema des Threads: Nacktheit und Sexualität. Beides kann unter bestimmten Bedingungen "Ärgernis" erregen, und man muss Kompromisse an die Gesellschaft eingehen, aber als Naturist sollte man diesen Aspekten der Gesellschaft keine zusätzliche Nahrung geben.
Dieses sehr ich anders. Wenn ich die Gesellschaft zu mehr Toleranz für die Nacktheit im Sinne des Naturismusses werben will, dann muss ich in eine Auseinandersetzung mit dieser Gesellschaft treten. Ich muss erklären, Irrtümer ausräumen und ich muss eindeutig Stellung nehmen, warum der Naturismus für mich die natürlichste Sache der Welt ist. Ich darf mich nicht verschämt wegducken, nur um keinen Konflikt auszulösen. Denn wenn ich dieses tur, dann ändere ich nichts an den Ansichten der Anderen.
Dazu gehört in manchen Situationen eine gewisse Bereitschaft zur Konfliktvermeidung, aber auch die Bereitschaft im Zweifelsfall die Grenzen des Möglichen auszutesten.
Gerade habe ich es ja gesagt, ich vertrete hier grundsätzlich eine andere Position. Konflikt, Streit und Auseinandersetzung bedeutet nun nicht, rechthaberisch seinen Standpunkt zu vertreten und keinen anderen zulassen. Konflikt, Streit und Auseinandersetzung bedeutet hier, aufklären, Irrtümer ausräumen und auf die Befürchtungen und Bedenken der Gesprächspartner eingehen, jedoch seine eigene Linie deutlich werden lassen und erkennbar zu machen.

@ hajo
Es ist sicherlich so, dass menschliches Handeln immer Wertmaßstäben unterliegt.
Da bin ich voll bei dir.
Meist gesellschaftlich gesetzten, häufig persönlichen, die entweder in unserer - persönlichen? - Natur liegen oder durch irgendwelche Einflüsse "in uns" entstanden.
Alle deine Wertmaßstäbe sind dir über die Erziehung von außen gesetzt worden. Einen natürlichen Wertmaßstab gibt es nicht. Jedoch musst du diese Wertmaßstäbe für dich als solche akzeptieren und verinnerlichen und sie somit zu deinen persönlichen machen. Geschieht dieses nicht, dann würdest du dich zu einem hohlen Mitläufer entwickeln, der keinerlei eigene Meinung hat. Du würdest keine eigene Persönlichkeit entwickeln und nur zu einem Punkt in der Masse werden.

Pornografie oder das, was Mitmenschen dafür halten, ist etwas, in das sich diese Mitmenschen nicht einmischen DÜRFEN.
Hier muss ich dir ganz energisch widersprechen. Du darfst soviel pornographisches Material für dich selbst oder im Kreise anderer erwachsener Personen konsumieren, wie du willst. Dieses jedoch nur unter der Bedinung, dass dabei die Schutzinteressen der Kinder und Jugendlichen oder anderer schutzbedürftigen Personen eingehalten werden. Es sind weiterhin die gesetzlichen Bestimmungen bezüglich der Herstellung, Verbreitung und Nutzung von pornographischen Materials zu beachten. Also, ein absoluter uneingeschränkter Konsum von Pornographie ist nicht statthaft und auch nicht erstrebenswert.

Wer Pornografie mag, wer sie macht, wer sie vertreibt, wer sie konsumiert, muss das in einer freien Gesellschaft tun dürfen.
Immer.
Ich kann hier nur meine oben ausgeführte Gegenrede hier wieder einführen.
In einer FREIEN Gesellschaft.
Das heißt - für mich - natürlich:
Jedweder Zwang ist untersagt.
Da der Freiheit abträglich.
Freiheit verlangt Beschränkung, ja auch Selbstbeschränkung. Was du hier ausführst nennt man Chaos.

Kriterium darf nur sein, ob ich etwas tue oder lasse und DADURCH anderen Schaden(!) zufüge.
Nein, dieses ist zuwenig. Und wer ist hier beweispflichtig? Muss der Schaden eingetreten sein oder reicht dir schon ein möglicherweise eintretender Schaden? Dieses dein Kriterium ist zu kurz gegriffen.

Gegen Diktatur hab ich was.
Auch gegen "demokratische"...
:roll: :o :roll: Was bitteschön ist eine demokratische Diktatur?

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