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Der Unterscheidung zwischen Nacktheit und Sexualität

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Re: Der Unterscheidung zwischen Nacktheit und Sexualität

Beitrag von Bummler » Di 27. Sep 2016, 09:31

hajo hat geschrieben:
Ich habe darüber kaum Kenntnisse.
Bei der Recherche des Wahrscheinlicheitsgehaltes deiner Aussage fand ich Folgendes:

...


Mir ist auch eher zufällig ein Buch über Michelangelo auf dem Grabbeltisch eines Buchhauses in die Hände gekommen.
Ein faszinierender Künstler, der immerhin 89 Jahre alt geworden ist. (Von wegen die Menschen werden immer älter...)
Interessant an diesem Buch war, das nicht nur das Werk, sondern auch die Lebensumstände seiner Zeit, mit Krieg, Vertreibung, Krankheit und wirtschaftlichen Nöten dargestellt wurden. Diese Zeit, die sich uns heute meist in fantastischen Bildern manifestiert, war aber für das normale Volk eine sehr ungestüme. Neben Reichtum und dem für die Künstler so wichtigen Mäzenentum gab es die normalen Lebensverhältnisse und eben auch Not und Elend.
In diesem gesellschaftlichen Umfeld war Nacktheit anscheinend nur für eine Elite ein Thema, für das Volk finden sich keine Hinweise auf eine natürliche Lebensweise. Darauf wollte ich mit meiner Anmerkung hinweisen.

Hans H. hat geschrieben:Also man macht sich, wenn man das als dauerhaft normal bezeichnet, zum unbewusst gesteuerten Instinkt-Wesen.


Ein Kernsatz in dieser schönen Beschreibung zum Gehirn, wie ich finde. Tätigkeiten, die man am Anfang sehr bewusst ausführt, werden zur Gewohnheit und irgendwann so verinnerlicht, dass man sie ohne sonderliche Aufmerksamkeit ausführen kann.
Eigentlich eine Binsenweisheit, aber bei Nacktheit wird eine Ausnahme herbeigeredet.

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Re: Der Unterscheidung zwischen Nacktheit und Sexualität

Beitrag von Zett » Di 27. Sep 2016, 10:26

hajo hat geschrieben:@Zett
Es mir in dem von dir wohl zum Anlass genommenen Beitrag um DEIN Verhalten.
Das hast du offensichtlich aber gar nicht begriffen, wie du hier vorführst:

Sicher geht es Dir um mein Verhalten. Nur Dein Verhalten liegt eben darin, dass Du mir eins reindrehen willst (es versuchst), indem Du falsch zitierst, sprich die Zitate aus dem Kontext heraustrennst, nämlich dass sie sehr berechtigte Reaktionen auf aggressives Verhalten der beiden Unser waren.
Dies ist DEIN Verhalten!

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Re: Der Unterscheidung zwischen Nacktheit und Sexualität

Beitrag von Zett » Di 27. Sep 2016, 10:35

Shiva205 hat geschrieben:
Zett hat geschrieben:... wenn es den Anschein erweckt, der Nackte wolle mit seiner Nacktheit bewusst sexuelle Reize senden, sprich anmachen. Damit kommt man dann auch ganz schnell in kritische Bereiche gegenüber dem Gesetz und den Richtern. Weil eben Anmache im bekleideten Zustand wesentlich weiter geduldet wird als im unbekleideten Zustand.
Ich sehe keinen vernünftigen Grund, warum Nackte weniger "anmachen" dürfen als Angezogene. Oder ist der Nackte nur geduldet, wenn er der absolute Asket ist? Gesetze unterliegen dem Zeitgeist. Sie können sich jederzeit ändern, wenn das Empfinden der Leute sich ändert. Die Gesellschaft ändert sich nicht, wenn jeder die Gesetze befolgt. Sie ändert sich im Graubereich zwischen dem Erlaubten und dem Verbotenen - ähnlich wie sich die Sprache nicht ändern könnte, wenn jeder immer "korrekt" spricht.

Der "vernünftige" Grund besteht im realen Prozess von Gesellschaften und der ist vor allem geprägt vom Spiel mit der Macht, sprich Zettelchen (Gesetze) hin und her, genau so entscheidend - mitunter eben auch entscheidender - sind Machtinteressen. Und wenn ein Richter glaubt, es könne seiner Karriere, seinem Ansehen im Kollegenkreis schaden, wenn er ein Urteil zu Gunsten eines Nackten fällt, dann wird er das Urteil eben nicht so sondern anders fällen - die Spielräume sind gerade in diesem Bereich relativ groß.

Mir gefällt die Rechtslage und die Rechtsprechung in diesem Bereich auch nicht sonderlich - so fordere ich auf meiner Seite das Grundrecht auf Bekleidungsfreiheit und die Straffreiheit für Sex (allerdings mit Einschränkung auf »Echt-Sex«) in der Öffentlichkeit - aber solange dies nicht gegeben ist, müssen wir uns mit der realen Situation arrangieren.

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Re: Der Unterscheidung zwischen Nacktheit und Sexualität

Beitrag von Shiva205 » Di 27. Sep 2016, 11:25

Zett hat geschrieben:... so fordere ich auf meiner Seite das Grundrecht auf Bekleidungsfreiheit und die Straffreiheit für Sex
Ja, auch wenn es sich im Moment gesetzlich noch nicht ganz umsetzen lässt, haben wir doch - Dank Freiheit der Meinungsäußerung - das Recht dies zu sagen. Nur steter Tropfen höhlt den Stein. Irgendwann "springt" dann auch die öffentliche Meinung um, und man wird sich dann vielleicht fragen, was für abstruse Verbote es damals gegeben hat.

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Re: Der Unterscheidung zwischen Nacktheit und Sexualität

Beitrag von Zett » Di 27. Sep 2016, 12:38

Ja.

 

Re: Der Unterscheidung zwischen Nacktheit und Sexualität

Beitrag von hajo » Di 27. Sep 2016, 12:46

Zett hat geschrieben:
hajo hat geschrieben:@Zett
Es mir in dem von dir wohl zum Anlass genommenen Beitrag um DEIN Verhalten.
Das hast du offensichtlich aber gar nicht begriffen, wie du hier vorführst:

Sicher geht es Dir um mein Verhalten. Nur Dein Verhalten liegt eben darin, dass Du mir eins reindrehen willst (es versuchst), indem Du falsch zitierst, sprich die Zitate aus dem Kontext heraustrennst, nämlich dass sie sehr berechtigte Reaktionen auf aggressives Verhalten der beiden Unser waren.
Dies ist DEIN Verhalten!

Okay. Ich will dir also "eins reindrehen". Da weißt du mehr als ich.
Ich versuche zu berichtigen, in dem ich also nicht "falsch zitiere", sondern den sog. "Kontext" (ich hoffe, du verstehst darunter nicht den gesamten Faden...) an einem Beispiel darstelle.
Auf diese Weise möchte ich zeigen, "dass sie sehr berechtigte Reaktionen auf aggressives Verhalten" sind:
Hans H. hat geschrieben:Nun ja, der selbsternannte "Bedeutendste Erfinder/Entdecker/Konstrukteur der Menschheit" wird es wohl wissen, wer hier eine Psychose hat...
Übrigens @Calcit: vielen Dank noch für diesen vor einiger Zeit (an anderer Stelle) eingestellten Link: http://verkannte-genies.jimdo.com/
Seitdem sehe ich hier manche Diskussionsbeiträge in etwas anderem Licht und habe an dieser anderen Stelle auch nicht mehr geantwortet (gelesen hatte ich den weiteren Verlauf wegen Abwesenheit ohnehin erst 14 _Tage später).

Zett hat geschrieben:@Hans H.
Ein Primitivling wie Du, ein labernder Gernegroß, enttarnt sein Niveau, indem er versucht, andere unter der Gürtellinie zu treffen.

Im übrigen danke für den Verweis auf den Link auf eine meiner Seiten. Die Seite ist empfehlenswert, allerdings weniger ergiebig für geistig-moralische Tiefflieger, wie sich hier einige outen.
Hervorhebung durch mich.

 

Re: Der Unterscheidung zwischen Nacktheit und Sexualität

Beitrag von hajo » Di 27. Sep 2016, 13:03

Shiva205 hat geschrieben:Nur steter Tropfen höhlt den Stein. Irgendwann "springt" dann auch die öffentliche Meinung um, und man wird sich dann vielleicht fragen, was für abstruse Verbote es damals gegeben hat.
Das hatte ich früher auch einmal gehofft. Allerdings, wenn ich so die Entwicklung der letzten Jahre betrachte, habe ich den Eindruck, dass es einen eher gewaltigen Roll-Back gibt. Daran ändert auch die veröffentlichte Freiheit im Internet nichts.
In den 1970er und '80er Jahren war m. E. die Gesellschaft eindeutig freier. Trotz sogar gegenteiliger Vorschriften. Sogar in heimischen Freibädern und in den Parks der Städte ließ man das Nacktbaden zu, richtete abgegrenzte Bereiche ein. Ich habe damals tatsächlich gehofft, dies könne bereits die erste Auswirkung eines solchen steten Tropfens sein.
Ohne dass sich gesetzliche Bestimmungen oder Verordnungen geändert haben, wird Nacktheit heute im öffentlichen Raum weitgehend gemieden. Der Nacktenschwund z.B. im Englischen Garten in München ist ja bekannt.
Es gibt Leute, die führen das auf das Internet zurück. Dort fände man ja "alles".
Na, dann wäre das Internet so etwas die Schublade "unterm Ladentisch", aus der man früher bedient wurde, wenn man "Schlüpfriges" wollte. Damit aber stünde Nacktheit genau da, wo ich sie nie gesehen habe und auch nicht sehen möchte...

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Re: Der Unterscheidung zwischen Nacktheit und Sexualität

Beitrag von Bummler » Di 27. Sep 2016, 15:31

hajo hat geschrieben:Das hatte ich früher auch einmal gehofft. Allerdings, wenn ich so die Entwicklung der letzten Jahre betrachte, habe ich den Eindruck, dass es einen eher gewaltigen Roll-Back gibt. Daran ändert auch die veröffentlichte Freiheit im Internet nichts.
...


Ich stelle mal die kühne These auf, dass genau diese Freiheit im Internet dazu führt, dass Nacktheit aus der realen Welt verdrängt wird.
Denn den Dreck (aus dem Internet) will man sich ja im richtigen Leben nun wirklich nicht antun.

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Re: Der Unterscheidung zwischen Nacktheit und Sexualität

Beitrag von Aria » Di 27. Sep 2016, 17:29

Erstens ist Rousseaus und Eules Beispiel, man müsse einen jungen Menschen erziehen wie einen jungen Baum, sonst würde er nicht zu einem guten und charakterlich wertvollen Menschen heran wachsen bzw. Erwartungen erfüllen können, die ihm von seinen Erziehern und Eltern entgegen gebracht werden, ein irriges, denn die Mehrheit der Bäume findet ihre perfekte Form von ganz allein.

Zweitens ist Eules Vorstellung, würde man den jungen Menschen nicht "beschneiden", so würde dieser sich zu einem charakterlich zweifelhaften Menschen entwickeln und dem Verderben preis gegeben., eine zutiefst pessimistische. Sie ist gewachsen auf dem Beet der katholischen Kirche, die den Menschen von Geburt an als schlecht bzw. als empfänglich für die Einflüsterung des sogenannten Bösen – des Teufels – ansieht. Konsequenz daraus: Auch Kinder müssen zur Beichte.

Nein, die Erziehung dient allein dem Zweck, sich in die Gemeinschaft, in die man zufällig hineingeboren worden ist, anzupassen. Hier wird einem beigebracht, was man darf, was man nur unter Umständen darf, und was keinesfalls geht.

In dieser Gesellschaft geht die vollkommene Nacktheit in der Öffentlichkeit nicht, es sei denn, man ist bereit in Kauf zu nehmen, als Sonderling zu gelten. Dabei wird eine sonderbare Unterscheidung gemacht zwischen Frauen und Männern: Nackte Frauen gelten als harmlos, nackte Männer werden aber in der Regel als Bedrohung empfunden – es denn, sie treten in einer Gruppe auf, vorzugsweise in einer, in der sich auch Frauen befinden.

Das ist Ergebnis einer Erziehung, die erst im letzten Jahrhundert etwas lockerer geworden ist – man darf nicht vergessen: Erst im Jahr 2000 darf man Kinder auch privat nicht mehr prügeln. Und warum gab das Prügeln überhaupt? Weil es in der Bibel steht: Wer seine Rute schont, der hasst seinen Sohn; wer ihn aber lieb hat, der züchtigt ihn beizeiten.

Und große Kirchenlehrer haben nie einen Zweifel daran gelassen, dass das richtig ist:

"Wer härter straft, zeigt grössere Liebe." Hl. Augustin
"Ein toter Sohn ist besser als ein ungezogener." Martin Luther

Ist es daher kein Wunder, dass die Menschen brav das tun, was die Mehrheit ihnen sagt, dass sie tun sollen – bzw. nicht tun, was sie nicht tun sollen. Es wird jetzt zwar überall pflichtschuldigst behauptet, die Nacktheit sei nichts Schlimmes, aber das Verhalten der Menschen sagt etwas anderes. Sie halten die Nacktheit eben doch für schlimm, sonst würden sie nicht so agieren bzw. reagieren.

Das ist der Unterschied zwischen Verstand – Nacktheit kann eigentlich nicht schlimm sein – und der bürgerlichen Moral, die das Gegenteil für zutreffend hält. Und da die bürgerliche Moral, wie sogar Eule es nun zugibt, lange Zeit identisch mit der von der Kirche gelehrten war, wissen wir, wem wir den jetzigen Zustand der bürgerlichen Moral zu verdanken haben.

Gut, aber was ist zu tun, damit es besser wird? Meine Antwort darauf: Weniger auf die hören, die sich nur mit ihren Lippen zur Nacktheit bekennen. Wer die sind? Allen Vertretern und Wähler der Parteien, die C im Namen tragen – und neuerdings auch der Partei, deren Name mit A* anfängt –, die nackte und kalte Schulter zeigen, denn sie sind es, die immer am Alten und Hergebrachten festhielten und festhalten. Beispiel: Sie waren es, die die Abschaffung der Prügelstrafe so lange verhinderten, und sie waren es, die die volle Gleichberechtigung der Frauen eben solange verhinderten – und jetzt die der Homosexuellen verhindern.

Zuletzt will ich noch ein wahres Wort zitieren:
Shiva205 hat geschrieben:Die Gesellschaft ändert sich nicht, wenn jeder die Gesetze befolgt. Sie ändert sich im Graubereich zwischen dem Erlaubten und dem Verbotenen

* Die mit A im Namen haben natürlich noch nichts verhindert, aber sie wollen die alten Zustände wieder einführen – eine der AfD-Forderungen ist: Frauen zurück ans Herd.

PS: Ich will noch hajo danken, für das Auskramen der Zitate bzgl. Renaissance, und auch Hans H. zu seinen Anmerkungen bzgl. Gehirns.

 

Re: Der Unterscheidung zwischen Nacktheit und Sexualität

Beitrag von hajo » Di 27. Sep 2016, 17:29

Bummler hat geschrieben:
hajo hat geschrieben:Das hatte ich früher auch einmal gehofft. Allerdings, wenn ich so die Entwicklung der letzten Jahre betrachte, habe ich den Eindruck, dass es einen eher gewaltigen Roll-Back gibt. Daran ändert auch die veröffentlichte Freiheit im Internet nichts.
...


Ich stelle mal die kühne These auf, dass genau diese Freiheit im Internet dazu führt, dass Nacktheit aus der realen Welt verdrängt wird.
Denn den Dreck (aus dem Internet) will man sich ja im richtigen Leben nun wirklich nicht antun.
Vielleicht würde ich es ein wenig differenzierter ausdrücken, wenn ich in Gesellschaft wäre, die es nicht platt mag...
... ansonsten bin ich der Sache absolut bei dir! Das ist in meinen Augen keine "kühne These", sondern eine sich beginnende Verifikation.

Ich bin sogar überzeugt, dass deine These sich in der realen Welt ständig weiter bewahrheitet.
Allein schon das "Liken"...
Als wenn Fakten etwas mit "mögen" zu tun hätten.

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