Bummler hat geschrieben:Aria hat geschrieben:Damit bist du voll im Trend: Zurück in die 50er-Jahre!
Nun ja, früher war auch nicht alles schlecht.
Ich wüsste nicht, was damals gut gewesen ist. Wenn ich allein an die Diskriminierung der Frauen denke! Ich denke, nur Männer (Machos) sehnen sich die Zeiten wieder herbei.
Und worauf du dich bezogen hattest – FKK-Plätze nur noch hinter Zäunen wie in den 50er-Jahren –, war der damaligen Prüderie geschuldet: Man wollte die Mehrheit nicht mit der (natur- bzw gottgegebenen) Nacktheit provozieren. Scheinheiligkeit war damals Trumpf.
Eule hat geschrieben:Was mich bei deiner und Arias Argumentation wundert ist die Tatsache, dass weder du noch Aria Anstoß genommen habt, an den von mir hier genutzten und in den entsprechenden Kreisen gängigen Begriff.
Was du schreibst, muss du verantworten, nicht ich. Und ich muss auch nicht auf jedes Wort oder Aussage von dir reagieren.
Eule hat geschrieben:Aria hat geschrieben:Die Strafbarkeit von Inzest wird unter anderem medizinisch und genetisch begründet.
Diese Aussage ist auch richtig. Aber diese von dir nicht:
Aria hat geschrieben:Damit entpuppt sich der Inzestparagraph als eine rein moralische Institution, nur ist man zu feige, das auch zuzugeben – Inzucht als Grund ist also nur vorgeschoben.
Nur diese deine Bewertung habe ich als fachlich nicht zutreffend bezeichnet.
So? Dann erkläre du mir bitte, warum im
Inzestparagraphen nur der Vaginalverkehr verboten ist, nicht aber sonstigen sexuellen Aktivitäten.
Eule hat geschrieben:Aria hat geschrieben:Du verdächtigst Bummler, er könnte einer sexuellen Nutzung von Kindern befürworten.
Du interpretierst diesen deinen Verdacht in meine Aussage hinein. Bummler teilt diese deine Interpretation nicht. Denn sonst hätte er sich dagegen verteidigt.
Noch einmal: Man muss nicht auf alles reagieren, was du hier schreibst; so wichtig, wie du dich anscheinend nimmst, bist du nicht.
Eule hat geschrieben:Aria, mit dieser deiner Aussage
Aria hat geschrieben:Es gibt nur Unterschiede bei der Beurteilung der Schwere der Übertretungen von diesbezüglichen Geboten und Verboten – das aber sind nur Details.
räumst du einen Unterschied in der öffentlichen Beurteilung zwischen der Naycktheit und der Sexualität in der Öffentlichkeit ein. Aber dieser Unterschied ist eben kein Detail, dieser ist grundlegend.
Natürlich ist das nur ein Detail, denn sowohl die Nacktheit als auch die Sexualität (beides in der Öffentlichkeit)
können bestrafft werden, der Unterschied liegt nur in der Art bzw. Höhe der Strafe.
Eule hat geschrieben:Im Unterschied zum Sozialverhalten der Bonobos hat es zu jeder Zeit und in jeder Gesellschaft ein homosexuelles Leben gegeben. Auch wenn dieses aus einem Irrtum heraus verboten war und bekämpft wurde, so ist das Sozialverhalten der Bonobos weder in der Vergangenheit noch in der Gegenwart von einer menschlichen Gesellschaft praktiziert worden.
Da wäre ich mich nicht so sicher, schließlich sind wir sowohl mit den Schimpansen als auch mit den Bonobos eng verwandt. Um dies zu verdeutlichen: Wir führen Kriege wie die Schimpansen (bis zur totalen Ausrottung des Anderen), aber vielleicht gab es davor auch Gesellschaften, die Aggressionen nach der Methode Bonobos entschärften. Die Methode Bonobos ist wohl bekannt: Sobald sich ein Männchen aufplustert und streiten will, wird mit dem Angebot eines Weibchen, Sex mit ihm zu machen, besänftigt. Jedenfalls gibt es Anzeichen, dass es bei Menschen in grauer Vergangenheit ein Matriarchat gegeben hatte. Und da Frauen von Konstitution her schwächer sind als Männer, mussten sie logischerweise andere Strategien anwenden, um herrschen zu können.
Eule hat geschrieben:Solange unsere Gesellschaft kein entspanntes Verhältnis zum unbekleideten Körper hat, solange wird die Nacktheit in der Fußgängerzone von vielen Mitbürgern als eine Provokation empfunden. Und derjenige, der so geht, weiß dieses und legt es auf diese Provokation an. Provokation als solches ist nicht immer negativ. Nur sollte man diese auch so nennen, wenn dieses so zutrifft.
Alles, was nicht üblich ist, wird zunächst als Provokation empfunden – siehe z.B. die ersten FKK-ler, die ersten Miniröcke, die lange Haare bei Männern, Intimrasuren und -piercings, etc. Ob sich etwas durchsetzt und von der Mehrheitsgesellschaft akzeptiert wird, hängt nur davon ab, wie viele Nachahmer das Neue findet: Sind es nur wenige, gilt das Neue nach wie vor als Provokation, sind es viele, wird es zu Normalität.
Zett hat geschrieben:a) Der Sexualtrieb ist - oft noch vor dem Selbsterhaltungstrieb - der stärkste Trieb des Menschen.
b) Dieses Wissen haben die Mächtigen seit jeher genutzt: Die Kirche, indem sie die Menschen zu Sündern macht, weil diese das bewusst verlangete sexfreie Leben (außer zur Zeugung) nicht durchstehen können. Wer sündigt, kann bestraft und unterdrückt werden.
So sehe ich das auch.
Zett hat geschrieben:Dementsprechend dürfen Promis so ziemlich alles machen, was sie wollen - und der kleine Depp möge sich schön brav in seine Rolle fügen: Arbeiten und ansonsten schön immer ganz "kleine Brötchen backen". Extravaganzen billigt man ihm nicht zu.
Auch das ist wahr. Wer genug Geld hat, kann sich alles kaufen – auch Straffreiheit (siehe Zaumwinkel, Berlusconi, Ecclestone, etc.). Die alte Redewendung „Die kleinen Diebe hängt man und die großen lässt man laufen.“ ist nach wie vor gültig. Das gilt auch für Brechts: „Was ist ein Einbruch in eine Bank gegen die Gründung einer Bank?“