CHICO hat geschrieben:Ich habe immer wieder darauf hingewiesen, dass Nacktheit dort problemlos praktiziert werden sollte, wo sie als angemessen erscheint.
Darin sind wir uns sicherlich einig.
Eine "Enthysterisierung" der Nacktheit muss das Ziel sein. Daher empfinde ich auch das Verhalten von Marc, Hajo, Ulrich und Dir als konsequent und sympathisch.
Ich verkenne auch nicht, dass "Ghettos" dem entgegenstehen könnten, empfinde die Kritik jedoch sowohl in sprachlicher als auch tatsächlicher Hinsicht als überzogen.
Sprachlich deshalb, weil die Assoziationen zu anderen "Ghettos" niederschmetternd sind. Daher mein Toleranzaufruf.
Faktisch deshalb, weil sich viele in FKK-Arealen wohler fühlen. Ich gehöre dazu (ohne Mitglied in einem Verein zu sein). Würden diese "Ghettos" abgeschafft, um die Naturisten (krass ausgedrückt) zu "zwingen", ihre Lebensanschauung in der Öffentlichkeit auszuleben, bliebe der Naturismus auf der Strecke. Wir kennen das von "co-Anlagen": ein Nebeneinander von "nackt" und "angezogen" ist allenfalls etwa an weitläufigen Stränden denkbar, an denen sich Nackte und Angezogene "separieren" können. Das ist bedauerlich, aber die Realität. CO-Schwimmbäder werden auf Dauer nicht funktionieren.
Fazit:
Ja, es stimmt: Nackt zu sein ist ein Zustand, der zunächst einmal nicht missbilligenswert ist.
Schwieriger wird es bei bestimmten Tätigkeiten in der Öffentlichkeit, die ich (zugegebenerweise) überpointiert angeführt habe. Die Grenzziehung ist gleichwohl schwierig.
Nackt joggen in der freien Natur? Ja.
Die anderen exemplarisch angeführten Tätigkeiten: nein. (Warum auch immer).
Die "Enthysterisierung" kann nur in einer schrittweisen Heranführung erfolgen. Keine Pixel, Vorleben in Filmen und der Natur.
Das Anprangern der "Ghettos" hilft nicht weiter, da ihnen oft künftige Naturisten entstammen. Genauso wie die Begeisterung für Saunen.