Aktuelle Zeit: Mo 29. Sep 2025, 20:26

FKK-Freunde.info

Das deutsche FKK-Forum

Der Unterscheidung zwischen Nacktheit und Sexualität

Alles rund um das Thema FKK
Benutzeravatar
 
Beiträge: 527
Registriert: 21.07.2016
Wohnort: Rottenburg am Neckar
Geschlecht: Männlich ♂
Alter: 70

Re: Der Unterscheidung zwischen Nacktheit und Sexualität

Beitrag von Shiva205 » So 11. Dez 2016, 23:53

Zett hat geschrieben:Dies ist eigene Freiheit ausleben auf Kosten der Freiheit der anderen. Und dies ist, sobald dabei Sexuelles ins Spiel kommt, nach heutigem Rechtstand strafbar.
Du hast mein "konfliktfrei" falsch interpretiert. Mit konfliktfrei meine ich, dass man sich nicht auf Kosten Anderer ausleben soll, weil das ja bereits ein (zumindest latenter) Konflikt wäre. Ich wollte eigentlich nur andeuten, dass man keinen vorauseilenden Gehorsam Regeln gegenüber leisten muss, die man selbst nicht mehr für sinnvoll hält. Wenn dabei Wörter einen Sprachwandel durchmachen, liegt das im Wesen der natürlichen Sprache für die es ja keinen gesetzlichen Bedeutungsschutz gibt. Jeder darf Worte gebrauchen oder erfinden wie er will, wenn er glaubt sich dadurch verständlich machen zu können. Ausnahmen sind lediglich patentgeschütze Wörter in kommerziellen Schriftstücken und einige Tabuworte, die ich als "krank" einstufe, weil sie als stereotype Aggressionsauslöser fungieren (krank sind natürlich nicht die Buchstabensequenzen selbst, sondern die Rezipienten, bei denen diese Aggressionsauslöser "funktionieren").
... dass heutzutage FKK seltener vordergründig mit Gesundung durch Luft, Sonne und Bewegung in Verbindung gebracht wird
Bei Gesundung durch Luft, Sonne und Bewegung bin ich voll dabei. Eigenlich bin ich sogar eher der klassische FKKler als ein rücksichtsloser Lüstling. Ich wollte lediglich auf den Kultur- und Sprachwandel aufmerksam machen.

Eule hat geschrieben:... und die FKK-Bewegung an einer Überalterung leidet.
ja, ich selbst bin ja auch nicht mehr der Jüngste. Die Jüngeren sind oft keine klassischen FKKler mehr, ihnen ist Nacktheit explizit nicht so wichtig, aber viele von ihnen haben doch ein ganz gutes und ungezwungnenes Körpergefühl, wenn sie mal nackt rumlaufen. Der klassische FKK-Begriff ist vielleicht inzwischen etwas antiquiert - ich muss in den Ferien mal meine Kinder fragen, ob sie dieses Wort überhaupt noch benutzen. Mal sehen, wie es sich dann in meiner Enkelgeneration entwickelt.

Benutzeravatar
 
Beiträge: 4788
Registriert: 29.03.2010
Wohnort: Limbach-Oberfrohna
Geschlecht: Männlich ♂
Alter: 65

Re: Der Unterscheidung zwischen Nacktheit und Sexualität

Beitrag von Zett » Mo 12. Dez 2016, 00:21

Shiva205 hat geschrieben:Mit konfliktfrei meine ich, dass man sich nicht auf Kosten Anderer ausleben soll, weil das ja bereits ein (zumindest latenter) Konflikt wäre. Ich wollte eigentlich nur andeuten, dass man keinen vorauseilenden Gehorsam Regeln gegenüber leisten muss, die man selbst nicht mehr für sinnvoll hält.
Soweit kann ich mitgehen. Nur, wo legt man, bzw. konkret: wo legst Du die Grenze, wo ein "latenter Konflikt" entstehen könnte?
Ein latenter Konflikt könnte meiner Meinung nach entstehen, wenn ich meine Frau lange am FKK-Strand küsse - also lasse ich es lieber?
Ein anderer meint, am FKK-Strand kopulieren zu können, weil er einem möglichen Konflikt per Überzeugungspredigt begegnen könne!? Wäre das auch ok?
Ist nicht automatisch jeder im Freien (juristisch: in der Öffentlichkeit) durchgeführte Sex mindestens ein latenter Konflikt, wenn er von Menschen beobachtet wird, von denen man deren Einstellung dazu nicht weiß? Dies ist doch das »auf Kosten Anderer ausleben«.

Benutzeravatar
 
Beiträge: 527
Registriert: 21.07.2016
Wohnort: Rottenburg am Neckar
Geschlecht: Männlich ♂
Alter: 70

Re: Der Unterscheidung zwischen Nacktheit und Sexualität

Beitrag von Shiva205 » Mo 12. Dez 2016, 10:22

Ist nicht automatisch jeder im Freien (juristisch: in der Öffentlichkeit) durchgeführte Sex mindestens ein latenter Konflikt
Der juristische Aspekt wurde hier, glaube ich, schon abgehandelt - allerdings gibt es da auch noch den Aspekt der Verhältnismäßigkeit. Wenn man mal ein Bussgeld bezahlen muss, ist man ja noch nicht gleich vorbestraft, und manchmal kann man es sogar für einen guten Zweck spenden.

Was latente Konflikte anbelangt, ist es eine Sache des Feingefühls, die Grenzen auszutesten. Das gilt nicht nur für Sex, sondern bereits für Nacktheit. Ich bin schon mal dumm angemacht worden, nur weil ich in einem Leserbrief Verständnis für einen Nacktradler gezeigt habe, von dem in der Zeitung in abfälliger Weise berichtet wurde. Im Prinzip haben wir eine Verhandlungsmoral, und da gehört auch bis zu einem gewissen Grad die Konfliktfähigkeit dazu - vielleicht nicht ganz so extrem wie hier im Forum, wo mir viele Beiträge etwas übertrieben konfliktbeladen vorkommen, aber Konfliktvermeidung um jeden Preis halte ich für keine gute Haltung der Gesellschaft gegenüber, denn dann gäbe es auch keine Zivilcourage mehr. Wie Eule gesagt hat:
jeder freie Mensch bestimmt selbst, woran er sich binden möchte

Benutzeravatar
 
Beiträge: 4788
Registriert: 29.03.2010
Wohnort: Limbach-Oberfrohna
Geschlecht: Männlich ♂
Alter: 65

Re: Der Unterscheidung zwischen Nacktheit und Sexualität

Beitrag von Zett » Mo 12. Dez 2016, 18:22

@Shiva
Du drückst Dich schön um eine Antwort auf meine Fragen:
Wo legst Du die Grenze, wo ein "latenter Konflikt" entstehen könnte?
Ein latenter Konflikt könnte meiner Meinung nach entstehen, wenn ich meine Frau lange am FKK-Strand küsse - also lasse ich es lieber?
Ein anderer meint, am FKK-Strand kopulieren zu können, weil er einem möglichen Konflikt per Überzeugungspredigt begegnen könne!? Wäre das auch ok?
Ist nicht automatisch jeder im Freien (juristisch: in der Öffentlichkeit) durchgeführte Sex mindestens ein latenter Konflikt, wenn er von Menschen beobachtet wird, von denen man deren Einstellung dazu nicht weiß? Dies ist doch das »auf Kosten Anderer ausleben«.

Es geht dabei erst einmal gar nicht um den juristischen Aspekt. Die Einfügung "(juristisch: in der Öffentlichkeit)" schreibe ich fast immer, da viele Krümelkacker sonst wieder kommen: "Im Freien? In meinem Grundstück oder im Vereinsgrundstück bin ich auch im Freien!"

Des Weiteren als Anmerkung (und hoffentlich nicht als Aufhänger, damit Du weiterhin meiner Frage ausweichen kannst): Eine geahndete sexuelle Handlung im Freien (juristisch: in der Öffentlichkeit) ist keine Ordnungswidrigkeit, sondern eine Straftat, die mit bis zu einem Jahr Haft belegt ist. Man ist dann schon vorbestraft.

Benutzeravatar
 
Beiträge: 5114
Registriert: 24.01.2012
Wohnort: München
Geschlecht: Weiblich ♀

Re: Der Unterscheidung zwischen Nacktheit und Sexualität

Beitrag von Aria » Mo 12. Dez 2016, 22:45

Eule hat geschrieben:
Aria hat geschrieben:Bis zum Freud hat die Gesellschaft den Frauen die Fähigkeit zum Orgasmus abgesprochen oder sie nur „sündigen“ Frauen zugestanden, gemäß der damaligen Lehre der Kirche, dass der Geschlechtsakt nur der Zeugung dienen müsse, keinesfalls dem Genuss: Nacktheit wie Fleischeslust waren ein absolutes no go – Frauen empfahl man für die Hochzeitsnacht: Mach die Beine breit und denkt an England/Deutschland/etc.
Mit dieser deiner Aussage berwegst du dich außerhalb der historischen Wahrheit. Dein Konflikt mit der Kirche dominiert deine Wahrnehmung und verfälscht sie ab und zu.
Das hättest du wohl gern, aber Fakt ist, dass Bibel, Kirche und Sex untereinander nach wie vor nicht vereinbar sind. Kurz gesagt: Das Ganze ist ein Krampf.

Ein Kommentar in der Zeit zu Amoris Laetitia – Zitat:

Hat sich die katholische Kirche unter Franziskus entkrampft? Nein, aber der Papst schlägt beim Thema Sex ein neues Kapitel auf.

Und das neue Testament duldet Sex nur in der Ehe – weil anders das Gebot „mehret euch“ nicht befolgt werden kann! -, alles andere wird als Unzucht verdammt. Siehe dazu auch:

1.Korinther 6,15-20
1.Korinther 10,7-8
2. Korinther 12,21
Galater 5,19
Epheser 5,3
Kolosser 3,5
1. Thessalonicher 4,3-5

Eule hat geschrieben:Wenn wir das Sexualverhalten der Bonobos als Modell für unser Sexualverhalten ansehen wollen, kämen wir mit unseren Moralvorstellungen und Gesetzen sehr in Konflikt.
Wie du sicher weißt, kann man sowohl Moralvorstellungen als auch Gesetze ändern.


Eule hat geschrieben:
Shiva205 hat geschrieben:Ein Sexualkundeunterricht, der lediglich das Bild einer (weitgehend unrealistischen) heilen Welt zeichnet, macht eigentlich keinen Sinn.
Hier stimme ich dir voll und ganz zu. Nur musst du, wie am Beispiel der Bonobos, das entsprechende Sexualverhalten genau ansehen und es nicht mit einem ersten Überblick bewenden lassen. Bei den Bonobos gibt es, zumindest innerhalb von Spannungssituationen, diese Inzestsperre nicht.
Inzestsperre wird mit Inzucht begründet – Vermeidung von möglich erblich belastetem Nachwuchs –, was aber bei anderen Menschen, die aus anderen Gründen möglicherweise auch erblich belastete Nachkommen zeugen können, keine Rolle spielt. Damit entpuppt sich der Inzestparagraph als eine rein moralische Institution, nur ist man zu feige, das auch zuzugeben – Inzucht als Grund ist also nur vorgeschoben.


Eule hat geschrieben:
Shiva205 hat geschrieben:
Bummler hat geschrieben:Spätestens dann, wenn bei der Auslebung des sexuellen Ideals Kinder in das Spiel kommen, kriegen sich doch alle wieder in die Haare.
Ja, das ist unglücklicherweise ein Tabu-Thema, über das mir zur Zeit eine ehrliche und offene Diskussion nicht möglich scheint.
Ich hoffe doch, dass du einer "sexuellen Nutzung" von Kindern nicht befürwortest!
Da ist es wieder: Wer für mehr Freiheit in Sachen Sex plädiert, setzt er sich umgehend dem Vorwurf ausgesetzt, selbst Unmoralisches zu wollen. Und am besten lässt sich dieser Vorwurf im Zusammenhang mit Kindern „begründen“, als genau mit dem, was als absolutes Tabu-Thema gilt.

Wir sind in diesem Forum nun so weit, dass man ein Tabu-Thema nicht einmal erwähnen darf – und nichts anderes hat Shiva205 getan! –, ohne dass gleich dieser Vorwurf kommt.


Eule hat geschrieben:
Shiva205 hat geschrieben:Erst vor einer halben Stunde hab ich im Bus ein Paar gesehen, die sich (wenn auch winterlich angezogen) richtig lange innig und intensiv geküsst haben - und niemand hat irgendwie komisch geschaut oder eine Bemerkung gemacht.
Du meinst also, dass ein sich inniges Küssen schon eine Art der Sexualität drstellt?
Natürlich ist das eine Form der Sexualität. Dieser Meinung warst auch du, Eule: Noch vor kurzem hast du in diesem Thread gesagt, dass wer sich auf einem FKK-Strand innig küsst, sollte zumindest der Mann sich im Griff haben, sprich keine Erektion bekommen? :D


Bummler hat geschrieben:
Aria hat geschrieben:Doch wir sind zusammen, weil wir die Frage dieses Threads übereinstimmend beantwortet haben: Es gibt keinen grundsätzlichen Unterschied zwischen der Nacktheit und der Sexualität in der Öffentlichkeit: Beide werden von der Mehrheitsgesellschaft abgelehnt. Es gibt nur Unterschiede bei der Beurteilung der Schwere der Übertretungen von diesbezüglichen Geboten und Verboten – das aber sind nur Details.
Das ist ja nun etwas ganz anderes. Also das Nacktheit und Sexualität in der Öffentlichkeit von einer Mehrheit abgelehnt werden.
Das ist kein anderes Thema. Wenn die Mehrheit die Nacktheit und Sexualität in der Öffentlichkeit ablehnt, dann haben wir uns dem zu stellen und nicht so tun, als gäbe es da keinen Zusammenhang.


Bummler hat geschrieben:Ansonsten hat für mich Nacktheit nichts mit Sexualität zu tun. Ich glaube das habe ich auch schon mehrmals geschrieben.
Während Du doch eher dazu tendierst Nacktheit mit Sexualität gleich zu setzen.
Ich habe niemals Nacktheit mit Sexualität gleichgesetzt, sondern nur gesagt, dass die Mehrheit das so sieht.


Bummler hat geschrieben:Wobei ich tatsächlich neuerdings dazu tendiere, Nacktheit in der "Öffentlichkeit" abzulehnen.
Das heisst diese nur auf ausgewiesenen Bereichen zu praktizieren. Ist ein Bereich nicht für Nackte ausgewiesen, dann bin ich dort auch nicht nackt. Einfach wegen der alten Architektenregel: Willst du das zwei Nachbarn sich nicht streiten, dann baue einen Zaun.
Damit bist du voll im Trend: Zurück in die 50er-Jahre!

 
Beiträge: 5813
Registriert: 08.07.2009
Geschlecht: Männlich ♂

Re: Der Unterscheidung zwischen Nacktheit und Sexualität

Beitrag von Eule » Di 13. Dez 2016, 00:14

@ Zett
Ein anderer meint, am FKK-Strand kopulieren zu können, ...
Das Thema: "am FKK-Strand kopulieren zu können" ist nicht Gegenstand dieses Threads. Wer nur im Extremen argumentiert, der sollte sich nbicht beschweren, wenn er als Extremist angesehen wird.

@ Aria
Auch wenn es mir in den Fingern juckt, ich respektiere den Wunsch von Horst, hier keine theologischen Diskussionen zu führen. Das Thema dieses Threads lautet: "Die Unterscheidung der Nacktheit von der Sexuasität".

Eule hat geschrieben:
Wenn wir das Sexualverhalten der Bonobos als Modell für unser Sexualverhalten ansehen wollen, kämen wir mit unseren Moralvorstellungen und Gesetzen sehr in Konflikt.
Wie du sicher weißt, kann man sowohl Moralvorstellungen als auch Gesetze ändern.
Sicher weiß ich dieses. Aber mir ist noch von keiner menschlichen Kultur bekannt geworden, die das Sozialverhalten der Bonobos praktizieren würde.

Inzestsperre wird mit Inzucht begründet – Vermeidung von möglich erblich belastetem Nachwuchs –, was aber bei anderen Menschen, die aus anderen Gründen möglicherweise auch erblich belastete Nachkommen zeugen können, keine Rolle spielt. Damit entpuppt sich der Inzestparagraph als eine rein moralische Institution, nur ist man zu feige, das auch zuzugeben – Inzucht als Grund ist also nur vorgeschoben.
Dieser deiner Argumentation kann ich nicht folgen. Sie ist fachlich unzutreffend.

Ich hoffe doch, dass du einer "sexuellen Nutzung" von Kindern nicht befürwortest!
Mit diesem Satz habe ich keinem Unterstellt, dieses zu tun. Dein Vorwurf
Wer für mehr Freiheit in Sachen Sex plädiert, setzt er sich umgehend dem Vorwurf ausgesetzt, selbst Unmoralisches zu wollen.
geht daher völlig fehl. Du solltest den Satz ruhig noch einmal lesen, bevor du reagierst.

Du meinst also, dass ein sich inniges Küssen schon eine Art der Sexualität drstellt?
Natürlich ist das eine Form der Sexualität. Dieser Meinung warst auch du, Eule: Noch vor kurzem hast du in diesem Thread gesagt, dass wer sich auf einem FKK-Strand innig küsst, sollte zumindest der Mann sich im Griff haben, sprich keine Erektion bekommen? :D
Ach Aria, :( argumentiere doch nicht so formalistisch engstirnig. Nicht jeder innige Kuss löst beim Mann eine Erektion aus! Und nicht jeder innige Kuss ist sexuell motiviert. :) Bleibe doch locker.

Bummler hat geschrieben:
Aria hat geschrieben:
Doch wir sind zusammen, weil wir die Frage dieses Threads übereinstimmend beantwortet haben: Es gibt keinen grundsätzlichen Unterschied zwischen der Nacktheit und der Sexualität in der Öffentlichkeit: Beide werden von der Mehrheitsgesellschaft abgelehnt. Es gibt nur Unterschiede bei der Beurteilung der Schwere der Übertretungen von diesbezüglichen Geboten und Verboten – das aber sind nur Details.
Das ist ja nun etwas ganz anderes. Also das Nacktheit und Sexualität in der Öffentlichkeit von einer Mehrheit abgelehnt werden.
Das ist kein anderes Thema. Wenn die Mehrheit die Nacktheit und Sexualität in der Öffentlichkeit ablehnt, dann haben wir uns dem zu stellen und nicht so tun, als gäbe es da keinen Zusammenhang.
Nacktheit und Sexualität in der Öffentlichkeit wird von einer Mehrheit der Bevölkerung abgelehnt. Und trotzdem gibt es einen wesentlichen Unterschied, die Nacktheit als solches wird in vielen Bereichen toleriert, der sexuelle Vollzug jedoch nicht. Und somit ist trotz der Ablehnung dieser beiden Sachverhalte noch ein feiner Unterschied zwischen diesen beiden Sachverhalten erkennbar.

Ich habe niemals Nacktheit mit Sexualität gleichgesetzt, sondern nur gesagt, dass die Mehrheit das so sieht.
Ich will dir jetzt nicht sprachwissenschaftlich bzw. mit der Bedeutungszuweisung von Aussagen innerhalb von Umfragen kommen, aber mir ist es gleichgültig, ob Du Nacktheit und Sexualität gleichsetzt oder nicht. Ich habe eine Position und kann diese offen vertreten. Und du darfst ruhig hier eine andere Meinung haben. Dann tragen wir halt mal unsere Argumente aus und gut ist's.

Bummler hat geschrieben:
Wobei ich tatsächlich neuerdings dazu tendiere, Nacktheit in der "Öffentlichkeit" abzulehnen.
Das heisst diese nur auf ausgewiesenen Bereichen zu praktizieren. Ist ein Bereich nicht für Nackte ausgewiesen, dann bin ich dort auch nicht nackt. Einfach wegen der alten Architektenregel: Willst du das zwei Nachbarn sich nicht streiten, dann baue einen Zaun.
Damit bist du voll im Trend: Zurück in die 50er-Jahre!
Jetzt unstellst du Bummler eine Aussage, die er nicht gemacht hat. Bummler hat von einer "Architektenregel" gesprochen und nicht von einem Wunsch, in die Moralvorstellung der 50ger Jahre der Bundesrepublik zurück zu kehren. Diese kennt er noch nicht einmal, weil er in der DDR sozialisiert wurde.

Benutzeravatar
 
Beiträge: 527
Registriert: 21.07.2016
Wohnort: Rottenburg am Neckar
Geschlecht: Männlich ♂
Alter: 70

Re: Der Unterscheidung zwischen Nacktheit und Sexualität

Beitrag von Shiva205 » Di 13. Dez 2016, 10:04

Zett hat geschrieben:Du drückst Dich schön um eine Antwort auf meine Fragen?
Du scheinst mich auf eine starre Gesinnung festlegen zu wollen, aber die hab ich vielleicht gar nicht. Juristische Aspekte spielen für mich eine untergeordnete Rolle, ich bin noch nie mit dem Gesetz in Konflikt gekommen. Mir geht es eher um das Feeling in der aktuellen Situation, und das kann ich hier verbal nicht antizipieren. Ich würde etwas schreiben, was dann angefeindet wird, obwohl es im realen Verhalten vielleicht ganz anders wäre.

Aria hat geschrieben:Wir sind in diesem Forum nun so weit, dass man ein Tabu-Thema nicht einmal erwähnen darf – und nichts anderes hat Shiva205 getan! –, ohne dass gleich dieser Vorwurf kommt.
Danke, Aria - Formal hat Eule nur eine Frage gestellt, aber der Geist hinter der Frage deutet an, wie gross der Bogen sein muss, den man um dieses Tabu-Thema machen muss um nicht selbst in den Kerker der Inquisitoren zu geraten.

 
Beiträge: 2346
Registriert: 21.08.2012
Wohnort: bei Jena

Re: Der Unterscheidung zwischen Nacktheit und Sexualität

Beitrag von norbert » Di 13. Dez 2016, 10:19

Eule hat geschrieben:
Bummler hat geschrieben:
Wobei ich tatsächlich neuerdings dazu tendiere, Nacktheit in der "Öffentlichkeit" abzulehnen.
Das heisst diese nur auf ausgewiesenen Bereichen zu praktizieren. Ist ein Bereich nicht für Nackte ausgewiesen, dann bin ich dort auch nicht nackt. Einfach wegen der alten Architektenregel: Willst du das zwei Nachbarn sich nicht streiten, dann baue einen Zaun.
Damit bist du voll im Trend: Zurück in die 50er-Jahre!
Jetzt unstellst du Bummler eine Aussage, die er nicht gemacht hat. Bummler hat von einer "Architektenregel" gesprochen und nicht von einem Wunsch, in die Moralvorstellung der 50ger Jahre der Bundesrepublik zurück zu kehren. Diese kennt er noch nicht einmal, weil er in der DDR sozialisiert wurde.


Bummler hat sich aber ganz klar dafür ausgesprochen, FKK nur in ausdrücklich dafür ausgewiesenen Bereichen zu leben. Und das ist ein großer Schritt zurück.

 
Beiträge: 3637
Registriert: 29.11.2005
Wohnort: Bremen

Re: Der Unterscheidung zwischen Nacktheit und Sexualität

Beitrag von Tim007 » Di 13. Dez 2016, 14:07

Das, was Bummler schreibt, entspricht doch nur der Realität.
Er hat seine Aussage noch mit dem Wort "leider" versehen.
Was ist daran auszusetzen?

Das ist wie ein Streit zwischen "Realos" und "Fundis".
Natürlich hat es keinen etwas anzugehen, wie jemand herumlaufen will.
Dennoch kann mir keiner erzählen, dass jemand, der nackt durch die Fußgängerzone schlendert, vom FKK-Gedanken beseelt ist. Er will provozieren. Und das Ergebnis kommt einem Eigentor gleich.

Jetzt könnte allenfalls noch darüber nachgedacht werden, welche Öffentlichkeit gemeint sein könnte:
Innenstadt oder Strand?

Um es noch einmal zu betonen: Jeder soll nach MEINER Auffassung so herumlaufen, wie er es wünscht.
Aber leider kommt es nicht nur auf meine Auffassung an.

Benutzeravatar
 
Beiträge: 5114
Registriert: 24.01.2012
Wohnort: München
Geschlecht: Weiblich ♀

Re: Der Unterscheidung zwischen Nacktheit und Sexualität

Beitrag von Aria » Di 13. Dez 2016, 14:28

Eule hat geschrieben:
Aria hat geschrieben:
Eule hat geschrieben:Wenn wir das Sexualverhalten der Bonobos als Modell für unser Sexualverhalten ansehen wollen, kämen wir mit unseren Moralvorstellungen und Gesetzen sehr in Konflikt.
Wie du sicher weißt, kann man sowohl Moralvorstellungen als auch Gesetze ändern.
Sicher weiß ich dieses. Aber mir ist noch von keiner menschlichen Kultur bekannt geworden, die das Sozialverhalten der Bonobos praktizieren würde.
Was ist das für ein Argument? Bis vor ein paar Jahrzehnten war Homosexualität bei uns, wie in allen Staaten, strafbar, jetzt nicht mehr. Warum sollte in Zukunft nicht etwas möglich sein, was heute völlig unmöglich erscheint?

Eule hat geschrieben:
Aria hat geschrieben:Inzestsperre wird mit Inzucht begründet – Vermeidung von möglich erblich belastetem Nachwuchs –, was aber bei anderen Menschen, die aus anderen Gründen möglicherweise auch erblich belastete Nachkommen zeugen können, keine Rolle spielt. Damit entpuppt sich der Inzestparagraph als eine rein moralische Institution, nur ist man zu feige, das auch zuzugeben – Inzucht als Grund ist also nur vorgeschoben.
Dieser deiner Argumentation kann ich nicht folgen. Sie ist fachlich unzutreffend.
So? Wikipedia – und nicht nur Wikipedia! – sagt dazu – Zitat:

Die Strafbarkeit von Inzest wird unter anderem medizinisch und genetisch begründet.

Deswegen ist unter Verwandten „in Deutschland, Österreich und der Schweiz nur der Vaginalverkehr strafbar.“

Eule hat geschrieben:
Eule hat geschrieben:Ich hoffe doch, dass du einer "sexuellen Nutzung" von Kindern nicht befürwortest!
Mit diesem Satz habe ich keinem Unterstellt, dieses zu tun.
Ich musste diesen deinen Satz nicht zweimal lesen, um zu verstehen, was du damit gemeint hast: Du verdächtigst Bummler, er könnte einer sexuellen Nutzung von Kindern befürworten.


Eule hat geschrieben:Nacktheit und Sexualität in der Öffentlichkeit wird von einer Mehrheit der Bevölkerung abgelehnt. Und trotzdem gibt es einen wesentlichen Unterschied, die Nacktheit als solches wird in vielen Bereichen toleriert, der sexuelle Vollzug jedoch nicht. Und somit ist trotz der Ablehnung dieser beiden Sachverhalte noch ein feiner Unterschied zwischen diesen beiden Sachverhalten erkennbar.
Klar gibt es diese Unterschiede, deswegen habe ich in diesem Thread am Fr 2. Dez 2016, 16:11 auch geschrieben - Zitat:

Es gibt nur Unterschiede bei der Beurteilung der Schwere der Übertretungen von diesbezüglichen Geboten und Verboten – das aber sind nur Details.


Eule hat geschrieben:
Aria hat geschrieben:
Bummler hat geschrieben:Wobei ich tatsächlich neuerdings dazu tendiere, Nacktheit in der "Öffentlichkeit" abzulehnen.
Das heisst diese nur auf ausgewiesenen Bereichen zu praktizieren. Ist ein Bereich nicht für Nackte ausgewiesen, dann bin ich dort auch nicht nackt. Einfach wegen der alten Architektenregel: Willst du das zwei Nachbarn sich nicht streiten, dann baue einen Zaun.
Damit bist du voll im Trend: Zurück in die 50er-Jahre!
Jetzt unstellst du Bummler eine Aussage, die er nicht gemacht hat.
Natürlich hat er das, was übrigens nicht nur ich erkannt habe. Begründung: In den 50er-Jahren waren FKK-Plätze auch umzäunt – meistens mit blickdichten Thuja-Hecken.

Dazu hat jemand in diesem Forum etwas sehr Treffendes gesagt: Menschen in diesen eingezäunten FKK-Plätzen haben ihre persönliche Kleidung, die sie abgelegt haben, nur mit Thuja-Kecke ersetzt, d.h. mit Kleidung in Übergröße.

PS:
Tim007 hat geschrieben:Dennoch kann mir keiner erzählen, dass jemand, der nackt durch die Fußgängerzone schlendert, vom FKK-Gedanken beseelt ist. Er will provozieren.
Das war auch der Vorwurf an die ersten FKK-ler: Sie wollen provozieren bzw. die gültige Gesellschaftsordnung außer Kraft setzen.

Meine Meinung: Wer keiner den Anfang macht und viele dem Beispiel folgen, wird nichts geschehen.

VorherigeNächste

Zurück zu FKK Allgemein

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 20 Gäste